Abb.: Ivonne Przemuß
CC BY-NC-SA 4.0
Maskenarmring
Objekt-ID:
31490
Ortsbezug:
Fundort:
Pößneck
Datierung (individuell):
325 - 301 v. Chr.
Maße:
Gesamt: Durchmesser: 9 cm; Gewicht: 85 g
Material:
Bronze
Technik:
Metalltechnik
Objekttyp:
Museumsobjekte/Kleidung*/Accessoire, Zubehör* (Kleidung)/Schmuck/Schmuckreif
Klassifikation:
Schmuck für Körper und Kleidung (Frauenkleidung)
Besitzende Institution / Datengeber:
Museen/Friedrich-Schiller-Universität Jena/Ur- und frühgeschichtliche Sammlung
Friedrich-Schiller-Universität Jena/Sammlungen/Ur- und frühgeschichtliche Sammlung
Beschreibung:
Der vorliegende, sogenannte Maskenarmring ist ein einzigartiges Fundstück aufgrund seiner bildhaften Gestaltung. Seine klassisch-figürliche Verzierung ist charakteristisch für den Stil der Frühlatènezeit und demzufolge typisch für den handwerklichen Einfluss aus dem Kreis der Kelten. Darstellungen von Masken, Fratzen, Gesichtern oder ganzen Köpfen zierten Gegenstände wie Trinkgeschirr, Waffen und Trachtbestandteile wie beispielsweise Schmuckobjekte. Direkte Vergleichstücke zu dem Armring aus Pößneck gibt es jedoch nicht. Seine 3er-Symmetrie, gekennzeichnet durch Verdickungen (daher auch als Dreiknotenring bezeichnet), wird unterstrichen durch die auf den drei "Knoten" sitzenden Darstellungen einer Maske, eines Widderkopfes und eines Dreifachwirbels. Zur Herstellung dieses massiven Ringes kann gesagt werden, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit eine sogenannte verlorenen (Guss-) Form Anwendung fand. Dabei wird verflüssigte Bronze in eine aufwändig vorgefertigte Tonform gegossen, die zur Entnahme des Gussstückes zerschlagen werden muss. Das Schmuckstück wird folglich zum Unikat. Die Masken und die Torsion sind bei diesem "Meisterstück" bereits in der Form angelegt worden. Die Torsion macht folglich nur den Eindruck zweier gedrehter Stäbe, wodurch man auch von einer Scheintorsion sprechen kann. Nicht auszuschließen ist, dass der Ring von einem Handwerker aus dem Keltenraum in heimischer Produktion gefertigt wurde oder aber im Latènekreis (der sich von Frankreich über Süddeutschland bis nach Böhmen erstreckte) produziert und in den Mittelgebirgsraum beispielsweise verhandelt wurde. Aufgrund seines großen Durchmessers und der Tatsache, dass nicht wie üblich zwei gleichartige (Arm-)Ringe dem Bestatteten beigegeben wurden, wird der vorliegende Ring auch als Dreiknotenoberarmring interpretiert.