Ann-Christin Wachtel - Digitalkuratorin des Kulthura-Portals

Erstellt von Nina Maria Reichel | PARTNER IN CRIME

Das Digitale Kultur- und Wissensportal Thüringens – Kulthura – hat eine neue Digitalkuratorin. Zum 01.07.2022 wechselte Ann-Christin Wachtel vom digitalen Sammlungsmanagement der Stiftung Humboldt Forum an die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek. An der ThULB ist sie verantwortlich für die Neukonzeption und Weiterentwicklung des Kulthura-Portals. Als studierte Museologin und Bibliothekswissenschaftlerin kennt sie die Anforderungen von Museen und Bibliotheken gleichermaßen und bringt beide Perspektiven in diese anspruchsvolle Arbeit ein. 

Digitalkuratorin Ann-Christin Wachtel
Digitalkuratorin Ann-Christin Wachtel

Das Digitale Kultur- und Wissensportal Thüringens – Kulthura – hat eine neue Digitalkuratorin. Zum 01.07.2022 wechselte Ann-Christin Wachtel vom digitalen Sammlungsmanagement der Stiftung Humboldt Forum an die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek. An der ThULB ist sie verantwortlich für die Neukonzeption und Weiterentwicklung des Kulthura-Portals. Als studierte Museologin und Bibliothekswissenschaftlerin kennt sie die Anforderungen von Museen und Bibliotheken gleichermaßen und bringt beide Perspektiven in diese anspruchsvolle Arbeit ein.

 

Was bedeuten Digitalisierung und Digitalität für Sie?

Für mich bezeichnet Digitalisierung den Weg zur Digitalität, das heißt in der Digitalisierung kann ein Mindset entwickelt werden, dass zur Digitalität führt. Dafür müssen Stück für Stück digitale Inhalte miteinander verknüpft werden.

 

Wie beurteilen Sie die Digitalität an Ihrem Haus?

In der ThULB ist die Digitalisierung in vollem Gange. Wir befinden uns mitten im Transformationsprozess zur Digitalität. Da es ein umfassender Prozess ist, der alle Teile der Institution und sämtliche Arbeitsabläufe betrifft, ist es eine langfristige Angelegenheit. Wir sind auf einem guten Weg, haben aber die Digitalisierung noch nicht abgeschlossen.

 

Was ist Ihre Rolle in Kulthura?

Bei Kulthura nehme ich eine Vermittlerrolle ein. Ich moderiere den Dialog zwischen den StakeholderInnen wie z.B. den unterschiedlichen Kultureinrichtungen, der ThULB und der Thüringer Staatskanzlei und vermittle zwischen den einzelnen Perspektiven und Interessen. Ich nehme die Impulse der verschiedenen Gruppen auf und entwickle gemeinsam mit einer engeren Gruppe von StakeholderInnen das Konzept für Kulthura. Es ist ein iterativer Prozess. Das Ergebnis davon kann nicht alle Wünsche und Anforderungen erfüllen, sondern soll eine gemeinsame, institutionsübergreifende Lösung sein, auf die sich alle einigen können. Das Projekt wächst stetig.

 

Was ist Kulthura für Sie?

Kulthura ist für mich ein Spielplatz der Möglichkeiten, aber auch eine riesige Chance für Thüringen. Mit Kulthura kann Thüringen bundesweit zeigen, was es kann und was für eine reichhaltige Kulturlandschaft wir haben. Mit einem funktionierenden Konzept für Kulthura könnten wir eine Vorreiterrolle für digitale Produkte einnehmen.

 

Was soll Kulthura werden?

Eine konkrete Perspektive oder eine Definition, was Kulthura sein könnte, ist ein Wunsch, der schon vielfach angeklungen ist. Natürlich habe ich eine Vorstellung, von dem, was ich gut fände, aber ich möchte nicht die Vorstellungen der anderen überlagern. Es soll ja eine nachhaltige Plattform werden, in der sich alle StakeholderInnen wiedererkennen. Nachhaltigkeit bedeutet dabei auch zwingend, dass Kulthura genutzt wird. Die Nachnutzbarkeit ist das wichtigste Prinzip und natürlich auch der Innovationscharakter. Großartig fände ich es, wenn das Projekt Vorbildcharakter für andere Bundesländer hätte und Anfragen kämen, wie wir Kulthura gemacht haben.

 

An wen richtet sich Kulthura?

Das wird eine genaue Zielgruppenanalyse zeigen. Das ist fester Bestandteil der Konzeptionsphase.

 

Welche Veränderungen gibt es aktuell bei Kulthura?

Die erste große Veränderung ist, dass ich jetzt da bin. Es gibt gerade keine sichtbare Veränderung im Portal, aber eine spürbare Veränderung im Mindset der StakeholderInnen. Alle sind motiviert. Spätestens seit der letzten Redaktionssitzung haben alle wieder Lust bekommen, Kulthura neu zu denken.

 

Was war denn der Inhalt der letzten Redaktionssitzung?

In der Sitzung ging es um die Frage „Was wollen wir mit Kulthura?“. Alle Teilnehmenden sollten auf einen Wissenstand gebracht und die Erwartungshaltungen angeglichen werden, um die Entwicklung einer gemeinsamen Idee für die Neuausrichtung von Kulthura zu ermöglichen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Sichten auf Kulthura sehr heterogen sind. Das ist insgesamt eine Herausforderung im Projekt, da sich diese Vielfältigkeit auf allen Ebenen zeigt. Das fängt schon bei den Beständen an, die in Kulthura gezeigt werden und führt dann weiter über verschiedene Sammlungskonzepte und unterschiedliche Institutionen.  

 

Worin sehen sie die Vorteile in der Zusammenarbeit mit der ThULB?

Die ThULB ist ein bewährter Partner, wenn es um Kulturgutdigitalisierung geht. Außerdem erfindet sich die ThULB gerade neu und vollzieht damit im Kleinen einen Prozess, dem sich Thüringen im Großen stellen muss. Die Transformation zur Digitalität ist unumgänglich, um wettbewerbs- und anschlussfähig zu bleiben. Die ThULB hat schon die ersten Schritte hin zur Digitalität getan und ist damit zum Innovationstreiber in Thüringen geworden. Unsere PartnerInnen können davon nur profitieren.

Zurück